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Die Wege früher
Lustwandler
Wenn man als Wiener Sehnsucht nach Berg-
feeling hat, muss man nicht weit fahren, denn
auch Erhebungen wie der Anninger haben
durchaus das Zeug, als „Berge“ bezeichnet
zu werden: 400 Höhenmeter machen näm-
lich auch schwitzen, das Hüttenfeeling im
Anningerhaus kann mit jenem höher gele-
gener Bergstuben durchaus mithalten; und
so prächtige Föhren wie am Anninger findet
man sowieso kaum anderswo.
Ausgehend von Hinterbrühl passieren
wir die in eine anmutige Wald- und Wiesen-
landschaft eingebettete Operettenlandschaft
um Gaaden, im 19. Jahrhundert eine belieb-
te Sommerfrische für Maler, Musiker und
Dichter. Gleich danach führt uns eine Forst-
straße langsam in und durch föhrendurch-
setzten Wald. Lange geht’s nun – annin-
gerlike – ohne Verschnaufpause hoch und
höher; im Finish der Bergwertung umfahren
wir den Steinwandlgraben bis zum mehr als
100 Jahre alten Anningerhaus und höchsten
Punkt unserer Tour. Oder geht’s doch noch
höher? Ein Waldweg führt in wenigen Mi-
nuten zur Jubiläumswarte (653 m), die den
höchsten Punkt des Eschenkogels, eines
der vier Anninger-Gipfel, markiert und ein
Traumpanorama von den Hainburger Ber-
gen bis zu den Kleinen Karpaten, Gippel,
Göller, Schneeberg und Ötscher bietet. Dann
aber: abgefahren! Helm auf, Handschuhe
an, hochgeschaltet und auf einer Forststra-
ße bis zur ebenfalls mehr als 100 Jahre alten
Waldrast „Krauste Linde“ gekurvt. Weiter
mal steiler, mal flacher zum Naturdenkmal
„Breite Föhre“ … wieder stopp! Hier stand
einst ein 450 Jahre alter imposanter Baum,
in dessen Schatten Franz Schubert, Arnold
Schönberg und Ludwig van Beethoven so
manchen Rausch ausgeschlafen und sich
neue Inspiration gesucht haben sollen. Diese
Ur-Lustwandler wussten also schon, wo es
besonders hübsch ist imWienerwald. Weiter
bergab unter einem eindrucksvollen Balda-
chin von Föhrenkronen bis zum Naturdenk-
mal „Kleine Breite Föhre“, einer Bonsai-
Ausgabe des berühmten Bruders. Mal steiler,
mal flacher rollen wir bis Hinterbrühl hin-
unter und von hier auf der Gaadner Straße
zum Ausgangspunkt zurück.
Fazit auch dieser, wie aller Wienerwald-
touren: Es lustradelt hier, wer den Augen-
blick zu genießen, das kleine Schöne zu er-
kennen und die leisen Seiten der Natur zu
würdigen weiß.
SCHWIERIGKEIT
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TOURENINFO 16,5 km/ ca. 2Std. / 509Hm
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