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www.ramsau.com

Dachsteiner

Von Null auf Hundert

Das Bild nach dem Zweiten Weltkrieg

war ernüchternd: 1948/49 gab es

in der Ramsau gerade einmal 432

Betten – weniger als 1937. Doch der

Tourismus-Boom in der Region war

dadurch nicht gestoppt, lediglich ein

wenig verzögert. In den nächsten 25

Jahren verfünffachte sich die Zahl der

Betriebe, während sich die Bettenan-

zahl verachtfachte. Auch die Privatver-

mietungen passten sich diesem Tempo

an, 1973 gab es 273 private Vermieter

(zum Vergleich: 1948 gab es 70 bis

80). Jedoch wurden die Bauernhöfe

– die anfänglichen Träger des Frem-

denverkehrs – quantitativ und qualitativ

von nichtlandwirtschaftlichen Betrie-

ben überholt. Auch die Konkurrenz in

den Nachbarschaften war enorm: im

Jahre 1974 zählten in Filzmoos 89,3%,

in Rohrmoos 62.2%, in der Ramsau

nur 58.2% der Privatquartiere zu den

obersten Qualitätskategorien. Da es

keine übermäßige Zunahme von Betten

gab und das Preisniveau durch zah-

lungskräftige Ausländer sehr hoch war,

bevorzugten viele inländische Gäste

Privatquartiere.

Ein weiteres Problem waren die

Zahlen: zehn Jahre nach dem Zweiten

Weltkrieg stiegen die Nächtigungszah-

len zwar geringfügig (auf ca. 11.000

pro Jahr), blieben jedoch hinter jenen

der Vorkriegszeit (Sommer 1939:

85.041). Erst nach den Schwankun-

gen in den Fünfziger Jahren erfolgte

wieder ein markanter Aufwärtstrend,

der quantitative Sprung in der Saison

1969/70 ist auf die Inbetriebnahme

der Dachstein-Seilbahn zurückzu-

führen. Eine Steigerung von 44,1%

bei den Ankünften und 34,5% bei

den Nächtigungen ist die prozentuell

höchste Zuwachsrate im Ramsauer

Gästetourismus.

Der Coupe Kurikkala

1959

in Ramsau am

Dachstein.

Österreichs erster

internationaler

Langlaufbewerb

GIPFELSIEG

Freibad in Ramsau Kulm für Sommerfrischler und Einheimische

1. Pistengerät in Ramsau am Dachstein

Die Alpingeschichte des Dachstein erweckt

internationales Interesse

Skisprung auf der Minzl Schanze

Tourismusboom durch die Dachstein Seilbahn

Winterwanderer in den frühen 70ern

entlang der Dachsteinstraße

Winterwunderland

Der Winter wurde erst Anfang der

60er Jahre populär. Während er

1957/58 nur einen Anteil von 10%

am gesamten Fremdenverkehr der

Ramsau ausmachte, lag er 15 Jahre

später mit 45% erstmals fast gleich-

auf mit der Sommersaison. Die Pläne

zur Steigerung der Attraktivität des

alpinen Schisports in der Ramsau

scheiterten in den späten 60er- und

70er-Jahren, deshalb konzentrierte

sich der Fremdenverkehr auf den

Schilanglauf. Schon Mitte der 70er-

Jahre lag die Ramsau in Bezug auf

ihr Langlaufangebot an Österreichs

zweiter Stelle – hinter Seefeld in

Tirol. Im Laufe der Jahre wurde das

Angebot immer erweitert, auch wenn

der Sport in der breiten Öffentlichkeit

noch nicht ganz angekommen war.

Einem Spurgerät folgte 1986 ein

Loipengerät um mehr als eine Million

Schilling. Zwei Jahre später wurde

die Rollerstrecke im Bereich des

Kulms eröffnet, um auch im Sommer

eine adäquate Trainingsmöglichkeit

anzubieten. Eine weitere Chance bot

der Dachstein-Gletscher, der neben

den kurzen und flachen Schipisten

sehr geeignet für den Schilanglauf

ist. Nicht umsonst trainiert heute fast

die ganze Weltelite des nordischen

Schisports am Dachstein.

Entwicklung der Ankünfte, Nächtigungen und Anzahl der Betten von 1948 bis 2014