baffin
I33 32
MARIO WALDER
„Alleine dorthin zu kommen, war eine große Herausforderung: Flug und
Zwangsaufenthalt in Pangnirtung, Bootsfahrt über den Fjord, dann ca.
60 Kilometer zu Fuß mit Flussüberquerungen. Und bei einer wäre ich
tatsächlich fast abgesoffen. Die ersten Eindrücke von dieser arktischen
Gegend waren atemberaubend. Als wir das Basecamp eingerichtet hat-
ten, begannen wir nach zwei Rasttagen sofort die Wand zu erkunden
und das ganze Material zum Wandfuß zu schaffen. Da das Wetter am An-
fang sehr gut war, starteten wir gleich in die ersten Längen. Für mich
ein ziemlich harter Brocken, da das Eis am Wandfuß abgeschmolzen war
und sich dadurch der erste Stand ca. 15 m über dem Boden befand.
Ab da lief alles mehr oder weniger wie am Schnürchen. Alexander
und Thomas konnten ziemlich schnell alle schweren Längen Rotpunkt
klettern. Wir waren uns ziemlich sicher, dass wir den Gipfel erreichen.
Aber wie immer macht einem das Wetter einen Strich durch die Rech-
nung: Viel Neuschnee in der Wand, vereiste Risse. Fünf Längen unter
dem Gipfel musste ich einen vereisten Kamin attackieren, den ich
sicher kein zweites Mal in meinem Leben klettern möchte. Dann die
letzten Längen bei leichtem Schneefall und endlich der Gipfel! So eine
Stimmung habe ich noch nie erlebt. Der Mount Asgard war für mich
durch die Umstände sicher einer der schwersten Gipfelgänge.“
MAX REICHEL
„Baffin war für mich eine der spannendsten Reisen,
die ich mit den Huberbuam je unternommen hab.
Man darf kein kulturelles Abenteuer erwarten, wie
zum Beispiel in Indien. Der Reiz dieser Expedition liegt in der Abgeschiedenheit. Fast 60 Kilometer zu
Fuß durch eine menschenleere Gegend, Flussüberquerungen und das atemberaubende Tal des Weasel
Rivers, bis man endlich vor einem riesigen Felsmonolithen steht, dem Mount Asgard. Im Angesicht die-
ses Berges wird einem klar, dass man in dieser Abgeschiedenheit keinen Unfall haben sollte, da man
außer einem Hubschrauber eigentlich keine Rettungsmöglichkeit hat und dieser auch nur kommen
kann, wenn das Wetter passt. Dieser Umstand begleitet einen unterbewusst und verschärft permanent
mögliche Gefahren. Im Allgemeinen war die Expedition schon dahingehend ein Erfolg, weil das Team
wunderbar funktioniert hat, was ja nicht immer selbstverständlich ist. Die Schwierigkeiten, die auf
Alex und Thomas warteten, waren schwerer als gedacht und so haben nicht nur die Brüder teilweise an
ihrem Erfolg gezweifelt, die Route frei zu durchklettern. Auch Franz und ich haben unseren Film schon
den Weasel River runter schwimmen sehen. Umso schöner war es, endlich am Gipfel zu stehen.“
FRANZ HINTERBRANDNER
„Baffin war ein großes Abenteuer
mit Höhen und Tiefen in einer atembe-
raubende Landschaft. Wir hatten wieder
einmal große Freude an dem was wir tun –
Bergsteigen und Filme machen mit Leiden-
schaft. Der Film war eine große Heraus-
forderung, da die Bedingungen des Drehs
nicht leicht waren. Aber wir sind davon
überzeugt, dass ein sehr spannender Film
entstanden ist und freuen uns schon,
ihn zu präsentieren.“
DAS EXPEDITIONSTEAM
1...,22,23,24,25,26,27,28,29,30,31 33,34,35,36,37,38,39,40,41,42,...94