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nden letzten zehn Jahrenhat es insgesamt drei Bestei-
gungendesHochobirsdurchdieKunstSportGruppe
gegeben, aberwetterbedingt undweil nicht alle immer
gleichfit sind, hat esbis2013gedauert, umallevier Prota-
gonistenans Ziel zubringen.
Vonder Erstbesteigung im Jahr 2007 (damals noch zudritt)
zeugt einVideomit einer eigenwilligenNeuinterpretationdes
bekanntenKärntner Volkslieds „Valosn“
*
, die inhoherMusika-
lität die schöne und unvergleichlicheMelancholie der Kärntner
Lieder zumAusdruck bringt.
Blechblasinstrumente sindhäufigeAccessoires ihrer Inszenie-
rungen. Vonder Eisenkappler Hütte (1555mSeehöhe) aus,
die bequemmit demAuto erreichbar ist, imGleichschritt zu
denKlängen vonDuke Ellington’s „Caravan“ – auf Kärntnerisch
geht esmit Trolleys und Instrumenten inder Hand und am
Kopf bergan. Vorbei anweidendenKühen, die sich in ihrer
Gelassenheit nicht stören lassen, weiter durchWaldstücke und
Serpentinen zu einer kleinenSchutzhütte, die inder Art alter
Rinderhütten erbaut ist. Undweil Wandern, Singen undMusi-
zieren gleichzeitig denKreislauf dochbeanspruchen, darf nicht
auf eine erholsameRast verzichtet werden. ImGras liegend
mit Blick auf dieKarawanken imSüden undSteineralpen ist
somancheAnstrengung desMusiker- undKünstlerlebens bald
vergessen.
DerWegwird einwenig steiler, die Landschaft immer alpiner,
und entgegenkommendeWanderer undAusflüglermit Nor-
dic-Walking-Sticks undRucksäcken lächeln über die seltsame
Prozession und versuchen zu ergründen, ob es sichbei der
Aufmachung der Herren um einen altenBrauchdes Landes
handeln könnte.
Vorbei andenRuinendes 1944 abgebranntenRainer-Schutz-
hauses ist der Blick auf denGipfel schon frei, die „geheime“
Zentrale der Künstlergruppe inSicht, und in überschäumender
Vorfreudewird eine imposante Felsformation kurzerhand in
AuchKunstsportler
müssen rasten
* Der Titel des KärntnerischenVolkslieds „Valosn“ bedeutet hier verlassen, vereinsamt,
alleine gelassen und interpretiert im Text typisch kärntnerisch schwermütig denSeelen-
schmerz, denman gemeinhin Liebeskummer nennt.
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