Kreativität, Offenheit undGastfreundschaft
haben diesenOrt über Jahrzehnte zu einem
Zentrum für zeitgenössischeKunst gemacht
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ieAtmosphäre, dasHaus, der Park, dakonnten sie
nichtwiderstehen, dieKunstsportler! Ist dochkein
andererOrt inKärnten so reichanFaktenundGe-
schichten rundumKärntner undösterreichischeVisionäre
aus allenBereichenvonKunst undKultur. Verständlich,
dassdievier Performancekünstler dieGelegenheit genutzt
haben, sich inSzene zu setzenund imGartenundam
Geländeausnahmsweiseeinmal ihreDoppelgänger-Skulp-
turenagieren zu lassen. Denn so schrägwiedie jungen
Wildender Sechzigerjahre, die inHausundStadel bei Kon-
zerten, AusstellungenundOpernaufführungendenKonven-
tionender Zeit getrotzt haben, ist dieKunstSportGruppe
hochobir schon lange.
Als ehemaliger adeliger Gutshof vererbt, hat sich seit den
frühen1960er-Jahren umdieBesitzerMaja undGerhard
Lampersberg am Tonhof einKreis vonMusikern, Literaten und
Künstlern eingefunden, die vor allem indenSommermonaten
einenHauch vonAvantgarde nachKärnten gebracht haben. Die
Sängerin undder experimentelleKomponist haben ihr Haus
ganz inder Tradition eines offenenKultursalons geführt, der
jungen Talentennicht nur eineWohn-, sondern auch eineAr-
beitsmöglichkeit gebotenhat. AlsMäzene imbestenSinne des
Wortes kannmandie Lampersbergs bezeichnen, dieGrößen
der österreichischen Literatur wieH. C. Artmann, Thomas Bern-
hard, Christine Lavant oder Peter Handke dieAkzeptanz und
Förderung gegebenhaben, die sie amBeginn ihrer Laufbahn so
dringendbenötigten.
Kreativität, Offenheit undGastfreundschaft habendiesenOrt
über Jahrzehnte –bis zum Todder beiden – zu einem Zentrum
für zeitgenössischeKunst gemacht. Nachdemder ehemalige
Gutshof zehn Jahre lang leer gestanden ist, hat Ferdinand
Schludermann, der Neffe vonMaria Lampersberg, dem Tonhof
wieder Leben eingehaucht.
Einfachmal
amTonhof
durchhängen:
DieKunstSportGruppe
live undmit Unter
stützung ihrer Doppel-
gänger-Skulpturen