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Der Moment, für den das Team
zehntausend Kilometer weit gereist war,
war plötzlich da. Und dieser Unmittelbar-
keit galt es sich, ohne Zögern zu stellen.
Es galt zu klettern.
Die richtigen Griffe und Tritte waren bald ausgemacht – ein
wichtiger Anfang auf den sich aufbauen ließ. Nächster Schritt:
Das Sequenzieren. Welche Hand wann wo zu greifen und welcher
Fuß wann wo zu stehen hatte, galt es erst einmal detailliert aus-
zutüfteln, um dann das richtige Engramm auf die innere Festplatte
zu schreiben. Es wurde analysiert und probiert, verworfen und
noch mal probiert. Und siehe da, die üble Ahnung, die die erste
Länge entstehen hatte lassen, relativierte sich genau am neural-
gischsten Punkt der Route, ihrer schwersten Stelle. Denn diese
war einwandfrei kletterbar. Das heißt, sofern man den zehnten
Grad unter Expeditionsbedingungen am Ende der Welt beherrscht.
Zu dieser raren Spezies Kletterer gehören Alex, Thomas und
Mario. Trotzdem: „Die Leistung muss man da oben erst
einmal bringen“, meint Alex.
Die Schlüsselstelle war geschafft, aber die Route deswegen
noch lange nicht vorbei, denn jetzt mussten alle Seillängen frei
geklettert werden. Es blieb gefährlich. „Die Tour ist super an-
spruchsvoll, da kannst du locker eine 15-Meter-Brezn reißen und
wenn´s dich an der falschen Stelle waffelt, dann bist du mau-
setot oder schwer verletzt“, beschreibt Thomas die Situation.
Neben der komplexen Kletterei, tauchte ein weiteres Problem
auf, für das auch der beste Kletterer keine Lösung parat hat:
Das Wetter. Denn dieses verschob seine Regler wieder mal
auf schlecht.
„Genau das ist das Problem:
In den Bergen reicht es nicht,
dass man gut klettert und viel
Erfahrung hat, da braucht man
auch ein bisserl Glück.“
Alex