baffin
B
Schließlich war es so weit und Alex, Thomas
und Mario erreichten das Gipfelplateau. Es war
zehn Uhr abends, die Sonne ging unter und man
konnte den Mond erkennen, wie er sich blass ans
Firmament heftete. „Ein Moment, der heilig war“,
erinnert sich Thomas.
Hinter ihnen lagen zehn Tage an der Wand und unter
ihnen die 700 Klettermeter der Bayerisch-Belgischen-
Direttissima-Kombination, die die Seilschaft
team-free bewältigen konnte, indem ein jeder alles
gab, was er geben konnte und so seinen Teil zum
Erfolg beitrug. Wie das im Detail aussieht, beschreibt
Thomas so: „Da geht alles Hand in Hand, da herrscht
blindes Verständnis.“ Zur Frage, ob es innerhalb
der Seilschaft Hierarchien gäbe, meint er nur:
„Am Berg gibt´s keinen Neid, da sind wir
ein Team, da sind wir ein Ganzes ...
... Was zählt ist, dass wir es gemeinsam auf den Gipfel schaffen
und auch gemeinsam den Weg zurück in die Scherheit finden
und wir am Ende sagen können – wir haben eine gigantische Zeit
gehabt. Wir haben zusammen gelacht und wir haben uns zusam-
men den Arsch abgefroren. Es war hart, aber es war schön.“
Die Schwierigkeiten, die auf das Team warteten, waren teilweise
schwerer als gedacht und so hat nicht nur die Seilschaft ab und
zu an ihrem Erfolg gezweifelt. Auch die Timeline-Jungs haben
den Film manchmal „schon den Weasel River runter schwimmen
sehen.“ Doch Max und Franz haben drauf- und durchgehalten –
umso schöner war es, endlich gemeinsam am Plateau des
Mount Asgards zu stehen.
Ein Routenname, der nicht nur das Gefühl beim Gipfelgang,
sondern auch jene, welche die Tour im Vorfeld begleiteten,
transportieren kann, war bald gefunden:
Bayerisch-belgische Freundschaft.
Drei gute Gründe dafür:
Es waren erstens die Freunde aus der Heimat Bayern gewesen,
die mit ihrer Begehung der Direttissima anno 1996 dem Projekt
2012 den Boden bereiteten. Es waren zweitens die Freunde
aus Belgien gewesen, die den richtigen Riecher hatten, um die
Route frei zu probieren und aufzuzeigen, dass es möglich war,
auch wenn es ihnen nicht vergönnt war, das Rätsel zur Gänze
zu lösen. Schließlich waren es die Freunde Alex, Thomas, Mario,
Max und Franz, die den weiten Weg auf sich genommen hatten,
um dieses große Projekt erfolgreich zu beenden.
Diese Big Wall am Ende der Welt zu klettern, zehntausende
Kilometer für ein paar Meter, für diese Befreiung, um das zu
wollen, muss man wohl irgendwie irre sein. „Wir alle werden
verrückt geboren. Manche bleiben es.“
*
Zum Glück!
Der Film zur Expedition
„Es war eine große Herausforderung,
da die Bedingungen des Drehs nicht
leicht waren. Aber wir sind davon über-
zeugt, dass ein sehr spannender Film
entstanden ist und freuen uns schon,
ihn zu präsentieren.” meint Franz.
Der Film zum Downloaden und
die DVD zum Bestelllen unter
„TEAM FREE ASCENT”