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www.ramsau.comDachsteiner
Der Sport
Der Sport hat eine lange Tradition
in der Ramsau. Schon in den 30er-
Jahren wurden Rennen am Kulm und
Rittisberg ausgetragen. Neben dem
traditionellen Josefilauf der Schul-
kinder gab es auch regelmäßige
nordische Bewerbe wie Lang- und
Sprunglauf. Meist nahmen dabei
Gäste und Läufer aus Tirol teil.
Aber auch der WSV Ramsau war
national erfolgreich: 1936 gewann
Franz Wieser in Ramsau die Stei-
rische Meisterschaft im Spezial-
Langlauf. In Mürzzuschlag wurde
O. Simonlehner 1941 Erste in der
Abfahrt und Alpinen Kombination. Die
1. Österreichische Dauerlaufmeister-
schaft – 30 Kilometer Langlauf - ging
am 4. März 1951 in der Ramsau über
die Bühne. Auch der Coupe Kurikkala
(Langlauf) fand 1959 erstmals in Ös-
terreich in der Ramsau statt, sowie
der 1. Internationale Dachsteinlauf
mit einem 15 Kilometer Einzel- und
einem 3 x 8 Kilometer Staffelbewerb.
In unregelmäßigen Abständen lud
die Ramsau auch zum Internationalen
Langlauf um die Dachsteintrophäe
ein, welcher 1980 zu einem dauer-
haften Weltcupbewerb lancierte.
Aber nicht nur die Ramsau ist in
ihrer Geschichte als internationaler
Austragungsort erfolgreich, sondern
auch die sportlichen Bewohner:
der Schifahrer Reinhard Tritscher
gewann fünf Weltcuprennen, Wolf-
gang Perner gewann als erster
österreichischer Biathlet eine Olym-
piamedaille (Bronze in Salt Lake City,
2002). 1996 wurde die Schischule
Ramsau-West österreichischer Tech-
nik-Meister und die Skibergsteigerin
Lydia Prugger gewinnt insgesamt 4 x
den Österreichischen Meistertitel im
Einzel.
GIPFELSIEG
Eine nordische Weltmeisterschaft
muss her
Das wohl größte sportliche
Ereignis in der Geschichte
von Ramsau am Dachstein
ist die Nordische Schi-
Weltmeisterschaft 1999.
Der Weg dahin war jedoch
steinig: 1986 beschloss
der WSV Ramsau, sich
um die Durchführung der
nächstmöglichen Nordi-
schen Schi-Weltmeister-
schaft zu bewerben. Bei
der ersten Bewerbung für
die WM 1995 unterlag
die Ramsau Thunderbay
(Kanada), 1997 scheiterte
man an Trondheim (Nor-
wegen). Nach den Rück-
schlägen wurden Zweifel
über die Sinnhaftigkeit
einer Bewerbung laut,
doch eine Volksbefragung
später – 61% der Be-
fragten sprachen sich für
eine WM-Bewerbung aus
– konnte sich die Ramsau
1994 in Rio de Janeiro
endlich durchsetzen. Für
das große Ziel wurde
auch viel Geld in die Hand
genommen, vier Bauvor-
haben bildeten seinerzeit
die größte Baustelle der
Region. Insgesamt wurde
in die Vorbereitungen für
die Weltmeisterschaft fast
250 Millionen Schilling
investiert.
Nach einer gelungenen
„WM-Generalprobe“ im
Jänner 1998 – 40.000
Zuseher, Mario Stecher
wurde in der Nordischen
Kombination Zweiter und
die österreichische Staffel
über 4 x 10 Kilometer Drit-
te – folgte ein Jahr später
die feierliche Eröffnung.
Bei der Weltmeisterschaft
spielte das Wetter nicht
immer mit, trotzdem war
die Veranstaltung ein Er-
folg: 45 TV-Stationen be-
richteten aus der Ramsau,
1.000 Medienvertreter
waren akkreditiert und
230.000 Besucher waren
live vor Ort. Und auch
sportlich konnte Österreich
mit 1x Gold, 2x Silber und
3x Bronze brillieren. Ein
gelungenes Event in einer
Region, die sich im Laufe
der letzten 120 Jahre vom
kleinen Bauerndorf zum in-
ternationalen Tourismusort
entwickelt hat. Und dabei
ihre Werte und Traditionen
nicht verloren hat.
Historisches Gold für Öster-
reichs Männerstaffel bei der
Nordischen Ski-WM 1999 in
Ramsau am Dachstein
Mikhael Botwinov, Markus Gandler, Christian Hoffmann, Alois Stadlober
Lydia Prugger, Reinhard Tritscher, Wolfgang Perner