WETTBEWERBSFÄHIGKEIT
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JÄNNER/FEBRUAR 2013
wirtschaftsblatt.at
Global Competitiveness Index 2012-2013: Die Platzierungen der europäischen Staaten
D
rei Plätze hat Österreich im Global Competitiveness Index 2012-2013, dem in-
ternationalenWettbewerbsfähigkeitsindex des Weltwirtschaftsforums gegen-
über dem Vorjahr gut gemacht. Der GCI wird jährlich über 144 Länder erstellt
und, und aktuell liegt Österreich an 16. Stelle, hinter Norwegen und vor Bel-
gien. „Österreich hat eine ausgezeichnete Infrastruktur und konnte seine In-
novationsfähigkeit gegenüber dem Vorjahr steigern“, heißt es im Global Competitiveness Re-
port, mit dem der Index veröffentlicht wurde. Die steigenden Forschungsausgaben wurden
in dem Report ebenfalls positiv erwähnt. Aufholbedarf sieht das World Economic Forum
(WEF) hingegen beim Arbeitsmarkt, der als zu wenig flexibel eingeschätzt wird. Österreich
belegt bei diesem Kriterium nur den 72. Rang. Die Schulungen und Weiterbildungsmaßnah-
men amArbeitsmarkt werden dagegen als außerordentlich gut eingeschätzt. Bei diesem Punkt
liegt Österreich weltweit auf dem dritten Platz. Beim österreichischen Bildungssystem sehen
die Wissenschaftler des WEF dagegen noch Verbesserungspotenzial. „Die Wettbewerbsfä-
higkeit würde steigen, wenn das Land sein exzellentes Bildungssystem weiter verbessert“,
heißt es in dem Report.
Wie in den Jahren zuvor werden die Top Ten des GCI-Index von europäischen Staaten do-
miniert, mit der Schweiz an der Spitze und den sehr wettbewerbsfähigen Wirtschaften Finn-
lands, Schwedens, der Niederlande, Deutschlands und des United Kingdoms. Die besondere
Stärke der Schweiz liegt in der enormen Innovationskraft und in der effizienten Struktur des
Arbeitsmarkts, wo das Land weltweit Spitze ist. Der hochentwickelte Business-Sektor, die
zahlreichen Forschungseinrichtungen, die intensive Zusammenarbeit zwischen Universitä-
ten und Unternehmen sowie die hohen Forschungsausgaben stärken die Wettbewerbsfähig-
keit des Landes zusätzlich. Der einzige Schatten, den das World Economic Forum in seinem
Report ausmachen konnte ist, dass die Zahl von Studienanfängern hinter der in anderen hoch
wettbewerbsfähigen Staaten zurücksteht und Studien durch staatliche Maßnahmen besser ge-
fördert werden könnten.
Der GCI des Weltwirtschaftsforums wird aus drei Subindizes berechnet. Der Subindex „Ba-
sic Requirements“, also Grundbedürfnisse, wird zu je 25 Prozent aus den Säulen Institutio-
nen, Infrastruktur, makroökonomische Umgebung sowie Gesundheits- und Grundschulwe-
sen errechnet. Der Subindex „Efficiency Enhancers“ (effizienzsteigernde Faktoren) gewich-
tet zu je 17 Prozent die Bereiche Hochschulwesen und Training, Gütermarkteffizienz, Ar-
beitsmarkteffizienz, Finanzmarktentwicklung, technologischer Reifegrad sowie die Markt-
größe. Der dritte Subindex berücksichtigt zu je 50 Prozent den Entwicklungsstand der Wirt-
schaft sowie die Innovationskraft des Landes.
Österreich auf der
Überholspur
1
3
4
5
6
8
12
15
16
42
43
45
55
60
82
62
67
73
87
80
81
74
78
88 95
96
89
56
46
49
27
34
36
39
71
41
72
30
17
21
22
Land
Rang/144 Wert (1-7) Rang 2011-2012
Schweiz
1
5,72
1
Singapur
2
5,67
2
Finnland
3
5,55
4
Schweden
4
5,53
3
Niederlande
5
5,5
7
Deutschland
6
5,48
6
USA
7
5,47
5
Großbritannien
8
5,45
10
Hong Kong
9
5,41
11
Japan
10
5,4
9
Qatar
11
5,38
14
Dänemark
12
5,29
8
Taiwan
13
5,28
13
Kanada
14
5,27
12
Norwegen
15
5,27
16
Österreich
16
5,22
19
Belgien
17
5,21
15
Saudi Arabien
18
5,19
17
Korea
19
5,12
24
Australien
20
5,12
20
WeƩbewerbsfähigkeitsindex (GCI) 2012-2013
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,...20