RISIKEN 2013
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JÄNNER/FEBRUAR 2013
wirtschaftsblatt.at
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2.5
Einseitige Rohsto -Verstaatlichung
Globales Scheitern der Regierungen
Verbreitung von
Massenvernichtungswa en
Kritische Unruheherde
Scheitern diplomatischer
Kon iktlösungen
Terrorismus
Organisiertes Verbrechen
Tiefgreifende
Korruption
Weitverbreiteter
illegaler Handel
Militarisierung
des Weltalls
Politik
Wahrscheinlichkeit
des Eintretens in den nächsten zehn Jahren
Auswirkung
wenn die Risiken eintreten
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3
3.5
4
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3.5
3
2.5
Anhaltende
Wetter-
Extreme
Zunehmende
Treibhausgas
Emissionen
Scheitern der Klimawandel-Adaption
Misswirtschaft auf
Land- und Wasserwegen
Unumkehrbare Verschmutzung
Beispiellose
geophysikalische
Zerstörung
Anfälligkeit auf
geomagnetische Stürme
Wilde Urbanisierung
Verschwinden der Artenvielfalt
Antibiotika-resistente
Bakterien
Umwelt
Wahrscheinlichkeit
des Eintretens in den nächsten zehn Jahren
Auswirkung
wenn die Risiken eintreten
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4
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2.5
Massive digitale Fehlinformation
Verbreitung von Weltraumtrümmern
Massiver Datendiebstahl
oder Datenmissbrauch
Scheitern der Regelungen
intellektuellen Eigentums
Abhängigkeit von
kritischen Rohsto quellen
Unvorhersehbare
Folgen neuer
Technologien
Cyber-Attacken
Kritischer Systemausfall
Unvorhersehbare Folgen
des Klimawandels
Unforeseen
consequences
of nano-
technology
Technik
Wahrscheinlichkeit
des Eintretens in den nächsten zehn Jahren
Auswirkung
wenn die Risiken eintreten
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3.5
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2.5
Wasser-Versorgungskrise
Anfälligkeit auf Pandemien
Unkontrolliertes
Bevölkerungswachstum
Nahrungsmittelkrise
Überalterung der
Bevölkerung
Unkontrollierte Migration
Zunahme chronischer Krankheiten
Unkontrollierter
illegaler Drogenhandel
s
Gegenbewegung zur
Globalisierung
Gesellschaft
Wahrscheinlichkeit
des Eintretens in den nächsten zehn Jahren
Auswirkung
wenn die Risiken eintreten
Religiöser
Fanatismus
Bedrohungen für Politik, Umwelt, Technik
und Gesellschaft
D
ie Wirtschaft ist kein Universum, das für sich alleine existiert. gesellschaftli-
che, politische, technologische oder umweltrelevante Problemfelder können
die Weltwirtschaft vor weitaus größere Herausforderungen stellen als die In-
solvenz eines großen Bankhauses oder einer sogar einer Volkswirtschaft. In
dem Global Risk Report geht das World Economic Forum auch auf diese Sze-
narien ein. Einige davon sind leider durchaus realistisch und die Folgen die Kosten nur sehr
schwer kalkulierbar.
Aus umweltrelevanter Sicht ist es höchst wahrscheinlich, dass die Emissionen von Treib-
hausgasen über die nächste Dekade weiter zunehmen. Scheitern gleichzeitig die Bemühun-
gen, den Klimawandel zu kontrollieren, so können die Folgen dramatische Ausmaße anneh-
men. Anhaltende Wetterextreme mit gravierenden Auswirkungen auf die Nahrungsmittel-
produktion wären ein Resultat des Klimawandels. Wasserversorgungskrisen und Nahrungs-
mittelkrisen mit schwerwiegenden gesellschaftlichen Auswirkungen, eine unkontrollierten
Migration und Bevölkerungsexplosionen gerade in den unterversorgten Regionen könnten
ebenso folgen wie eine Zunahme chronischer Krankheiten, die Anfälligkeit auf Pandemien
und Resistenzen gegen Antibiotika.
Die Politik muss sich auf diese Risiken einstellen. Ein Scheitern könnte die nächsten Krisen
und Bedrohungen hervorrufen: Terrorismus, die unkontrollierte Verbreitung von Massen-
vernichtungswaffen, Korruption, Organisiertes Verbrechen und einen unkontrollierbaren Han-
del mit Drogen oder billigen Produktfälschungen. Die Folgen für die globale Wirtschaft wä-
ren horrend.
Auch technologisch erkennt das World Economic Forum in seinem Global Risks Report eini-
ge Risiken, wenn die auch vergleichsweise kontrollierbar und mit weniger gravierenden Fol-
gen verbunden zu sein scheinen. Cyber-Attacken oder ein groß angelegter Diebstahl von Da-
ten und ein damit einhergehender Datenmissbrauch sind zwar theoretisch jederzeit möglich,
durch entsprechende Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen jedoch wesentlich leichter kon-
trollierbar als etwa ein Klimawandel und eine damit verbundeneWasserknappheit gefolgt von
einer beispiellosen Bodenerosion.
Heute noch nicht vorhersehbare Folgen neuer Technologien wie etwa der Nanotechnologie
lassen sich keinesfalls einschätzen und mit der Bedrohung vor der Verbreitung von Welt-
raumtrümmern muss sich die Wirtschaft ebenso wenig auseinander setzen wie mit dem im
World Economic Report ebenfalls beachteten X-Faktor, zu dem unter anderem die Entdeckung
außerirdischen Lebens gehört. Selbst wenn der Beweis, dass es auf anderen Planeten im Uni-
versum intelligentes Leben schwerwiegende psychologische Folgen haben könnte.
Quelle: World Economic Forum, Jan. 2013
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