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Sozial-Beratung/Begleitung
2013
1935:
Bahnhofsmis-
sionen bieten allein
reisenden jungen
Mädchen Beherber-
gung an.
1958:
Ferienturnusse
für Kinder, Mütter und
Senioren im Erholungs-
heim Hackwald in Ebnit
1989:
Eröffnung „Tee-
stube für Obdachlose“
1998:
Übernah-
me der Wohn-
gemeinschaft
„Mutter&Kind“
von den Schwes-
tern vom Guten
Hirten.
Erste Anlaufstelle für Betroffene sind dabei die Bera-
tungsstelle Existenz&Wohnen, die Familienhilfe sowie
die Wohngemeinschaft Mutter&Kind. Die „Armenfürsor-
ge“ zählte in den Anfangsjahren neben der Betreuung
von Arbeits- und Obdachlosen sowie Ortsfremden zu
den primären Aufgaben. 1935 gab es in Bregenz und
Feldkirch je eine Bahnhofsmission – die Hilfeleistung
bestand in der Beherbergung, in der Ausgabe von
Speisen und nach Möglichkeit in der Vermittlung von
Arbeit. Nach den Kriegsjahren übernahm die Caritas
die Bahnhofsmission in Bregenz vom Roten Kreuz.
1949 konnten die neuen Räumlichkeiten bezogen
werden – eine Baracke mit Küche, Wärmestube, einer
Ausspeisungsstelle und 25 Betten. Neben den Hilfen,
die der Bevölkerung direkt von der Caritas zukamen,
zeigten vor allem Pfarren, dass sie ihre sozialen Aufga-
ben ernst nahmen. Bis in die 60-er-Jahre hinein wurde
die Haussammlung im März durch eine Naturalien-
sammlung im Herbst ergänzt. Im Jahr 1951 wurden so
beispielsweise 25 Tonnen Kartoffeln, 8,5 Tonnen Obst
und 2,4 Tonnen Gemüse gesammelt.
Nahe bei den Menschen
Auch heute bleibt es eine Herausforderung der Sozi-
alen Arbeit nahe bei den Menschen zu sein und das
Angebot, die Unterstützung und die Begleitung immer
wieder so zu verändern, dass die hilfesuchenden
Personen und Familien in Folge selber Schritte tun
können, die ihnen eine Verbesserung ihrer Lebenssi-
tuation ermöglichen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise,
die Kostensteigerungen bei den Gütern des täglichen
Bedarfs, das hohe Miet- und Betriebskostenniveau,
kein Erspartes sowie die oft geringen Löhne führen zu
existenziellem Überlebensstress. Beziehungskrisen,
Vereinsamung und das Ausgeschlossen-Sein am ge-
sellschaftlichen Leben sind oft schwer zu überwinden.
Wenn man die Entwicklungen innerhalb der letzten
zwei Jahre anschaut, braucht es umso mehr eine be-
sondere soziale Aufmerksamkeit der Gesellschaft und
ein Mitgehen mit diesen betroffenen Menschen durch
unsere tagtägliche Arbeit.
Menschen in unterschiedlichsten Notsituationen zu unterstützen und Perspektiven
für ihre Zukunft aufzuzeigen – das war in den vergangenen neun Jahrzehnten die
wichtigste Zielsetzung der Caritas Vorarlberg.
Den Blick in eine positive
Zukunft gerichtet
2011
2013 Veränderung
Beratungsstelle
Existenz&Wohnen
Unterstützte
Personen
4.800
5.044
+ 5%
Bearbeitungsfälle
1.980
2.372
+ 20%
Wohngemeinschaft
Mutter&Kind
16 Mütter
20 Kinder
34 Mütter
47 Kinder
+ 112%
+ 135%
Familienhilfe
Geleistete
Gesamtstunden
25.837 28.654
+ 11%
422 StammmitarbeiterInnen, 40 Zivildiener
und 73 TransitmitarbeiterInnen zählte die
Caritas Vorarlberg zum Jahreswechsel.
Eine davon ist Familienhilfe-Mitarbeiterin
Brigitte Nenning. Die Auszeichnungen
„Great Place toWork“ und „Familienfreund-
licher Betrieb“ bestätigen die Bemühun-
gen, ein guter Arbeitgeber zu sein.