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NATURFREUND
THEMEN & STORYS
TIPPS FÜR EINE ALPENÜBERQUERUNG
Bekleidung
Eine mehrschichtige Bekleidung, ähnlich wie für eine hochalpine Skitour, bewährt sich
bestens; ich hatte unter meiner Daunenjacke drei Schichten und auf den Beinen zwei
Schichten sowie eine warme Skitourenhose und eine warme Überhose an, um ja nicht
frieren zu müssen. Weiters braucht man Bergschuhe, nicht zu enge warme Socken
(eventuell mit Isoliereinlage), sehr warme Handschuhe oder Daunenfäustlinge, Haube,
Sonnenbrille, Sonnenschutz für Lippen und Gesicht, eine kleine Thermosflasche mit Tee,
für den Fall, dass man nicht neben einer Pizzeria landet und auf das Verfolgerfahrzeug
etwas warten muss. Getränke ohne Thermos könnten zum Eisklumpen werden.
Fotoausrüstung
Frisch aufgeladene Akkus und ausreichend viele Speicherkarten mitnehmen oder gleich
eine größere Speicherkarte, damit man diese nicht während der Fahrt wechseln muss.
Den Reserve-Akku am Körper tragen, damit ihm die Kälte nicht ein schnelles Ende berei-
tet; man möchte ja auch noch den Blick auf die Adria aufnehmen!
Persönliche Voraussetzungen
Fitness und keine ärztliche Höheneinschränkung, denn der Aufstieg auf ca. 5000 m und
das Absinken vor der Landung erfolgen rasch.
Anmeldung, Kosten, Ablauf
In Österreich gibt es zwei professionelle Anbieter von Alpenüberquerungen: Flaggl
Ballooning,
, Tel.: 0 31 76/88 01, und
,
Tel.: 0 72 52/734 73.
Nach der Anmeldung heißt es normalerweise warten, bis sich die richtige Höhenströ-
mung einstellt. Zwei Tage bevor es losgeht, kommt ein Anruf, dass es vermutlich in zwei
Tagen gehen könnte; man entscheidet sich, ob es kurzfristig möglich ist teilzunehmen.
Der Preis für dieses Abenteuer beträgt bei Flaggl Ballooning derzeit 850,−
pro Person
und enthält die Alpenüberquerung, die Rückfahrt zum Ausgangspunkt sowie eine HP in
einem guten Hotel nahe Udine. Die Rückkehr zum Ausgangspunkt erfolgt am nächsten
Tag. Die Mithilfe beim Aufrüsten und Zusammenlegen des Ballons ist erwünscht. Nach
der Landung gibt es ein Gläschen Sekt und die Ballonfahrertaufe mit Erhebung in den
„Adelsstand“.
Einstiegsdroge
Wer dieses faszinierende Erlebnis vorerst in einer kleineren Ausführung genießen will,
für den kommen sogenannte Alpenfahrten in Frage. Ausgangspunkt ist im Winter das
ideal gelegene Filzmoos. Je nach Windrichtung kann die Ballonfahrt schon einmal über
den Dachstein oder die Schladminger Tauern führen. Der Preis für ca. 2 Stunden Fahrtzeit
beträgt 330,−
. Sauerstoff ist an Bord, muss allerdings normalerweise nicht verwendet
werden. Die Kälte hält sich in Grenzen; es reicht eine Bekleidung wie für eine Skitour.
Schnee abbekommen und leuchteten intensiv
im Sonnenlicht.
Im Korb machte sich etwas Entspannung
breit. Ein Ballon in unserer Nähe brachte ein
zusätzliches Motiv in diese unglaubliche Sze-
nerie. Nach ungefähr drei Stunden erreichten
wir die Poebene, und ein rasanter Abstieg
begann. Wir durften die Sauerstoffschläuche
abnehmen. Nun kam noch ein spannender
Abschnitt auf uns zu: die Suche nach einem
geeigneten Landeplatz. Immerhin waren wir
in Bodennähe noch mit 15 km/h unterwegs.
Man kann einen Ballon nicht lenken, sondern
nur steigen oder sinken lassen. Jede Menge
Stromleitungen trugen zur erhöhten Anspan-
nung bei. Eine passende Wiese in Fahrtrich-
tung entpuppte sich knapp vor der Landung
als ein Winterweizenfeld, daher ging es noch-
mals rasch in die Höhe, Gas hatten wir ja
noch genug. Aber dann, hinter einer Baum-
gruppe wurde eine kleine Wiese sichtbar.
Werner legte eine perfekte Landung hin. Wir
waren überglücklich, konnten es aber kaum
glauben, dass wir vor Kurzem noch über den
Bergen am Horizont geschwebt und vor 3,5
Stunden bei Schneefall 200 km nördlich in
St. Johann gestartet und mit 90 km/h in 4600
m Höhe über die Alpen gefahren waren. Jetzt
standen wir zwischen Udine und Venedig bei
lauen Temperaturen in der untergehenden
Sonne auf einer grünen Wiese.
Durch die Sonnen­
einstrahlung und die
Windstille im Korb
wurde es trotz minus
20° C fast angenehm.
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