GRAFIK DER WOCHE I
D
ie jüngste Senkung des Leitzinssatzes im Euro-Raum
hat für Europas Staaten einen positiven Nebeneffekt:
So günstig wie jetzt konnten sie ihre Schulden noch
nie finanzieren. Eine Aufschlüsselung der aktuellen Rendi-
ten zweijähriger Staatsanleihen von Bloomberg zeigt, dass
neben dem Nicht-EU-Land Schweiz mittlerweile schon neun
EU-Staaten im zweijährigen Bereich eine negative Rendite
ausweisen. Angeführt wird diese Liste von Deutschland (ak-
tuelle Rendite für Zweijährige: -0,077%, gefolgt von den Nie-
derlanden und der Slowakei (jeweils -0,063%). Zu den
EU-Staaten, die ebenfalls negative Zinsen auf ihre zweijäh-
rigen Anleihen vorweisen zählt neben Finnland, Belgien,
Dänemark, Frankreich und Österreich mittlerweile auch Ir-
land, dessen Rendite vor gar nicht allzu langer Zeit jenseits
der 20 Prozent lag (siehe dazu Grafik). Auch italienische
Staatsanleihen aus dem zweijährigen Bereich sind deutlich
zurückgekommen und rentieren mit 0,290 nur mehr knapp
über spanischen (+ 0,289) und schwedischen (+0,151). Die
Grafiken des Tages zeigen die Entwicklung der Renditen
sowie des Leitzinssatzes im Euro-Raum. <
ANLEIHEN
Europas Staatsanleihen werden
immer mehr zum Verlustgeschäft
Harald Fercher
Schuldenmachen war - zumindest für
Europas Staaten - noch nie so billig wie jetzt.
Selbst die Rendite (zweijähriger) irischer An-
leihen, 2011 noch jenseits der 20 Prozent,
sanken zuletzt unter Null.
Rendite zweijähriger Staatsanleihen:
Schweiz vs Deutschland 1999 bis 9/2014
Deutsche unter Schweizer Anleihen rentieren unter Null.
Leitzinssatz im Euro-Raum: 1999 bis 09/2014
4,75% war das Hoch im Jahr 2000
Quelle alle Grafiken: Bloomberg
5%
3%
1%
Rendite zweijähriger Staatsanleihen:
Italien seit 1999
Italiens Anleihenrenditen kamen zuletzt deutlich zurück.
8%
4%
1%
Rendite zweijähriger Staatsanleihen:
Österreich seit 1999
Österreichs zweijährige liegen ebenfalls unter Null.
5%
3%
1%
Rendite zweijähriger Staatsanleihen:
Irland seit 2004
Irische Rendite sank von über 20 auf unter Null.
20%
10%
1%